Was Income als P2P-Plattform für Konsum- und Geschäftskredite anders machen will
Die neue Peer-to-peer-Plattform für Konsumkredite Income hat heute europaweit ihren globalen Launch bekanntgegeben. Das im Jahr 2020 in Estland gegründete FinTech-Start-up soll Geldanlagen in Kleinkredite sicherer, transparenter und damit noch attraktiver für Investoren machen. Zur Auswahl stehen Konsum- und Geschäftskredite. Doch das Start-up trifft auf einen Markt, der bereits recht gut gefüllt ist, auch wenn die Plattform im Hinblick auf Sicherheit vieles anders und besser machen will als der Mitbewerb. Es wird dennoch auf die möglichen Kooperationspartner, das Marketing und die einzelnen Features ankommen, ob das Unternehmen erfolgreich wird. Und auch eine aktuelle Besonderheit auf der Plattform dürfte Income den Start nicht gerade erleichtern…
Gegründet wurde Income von Kimmo Rytkönen, Meliina Räty und Mikk Läänemets, die alle nach eigenen Angaben über langjährige Erfahrung in der Finanzbranche verfügen und mit ihrem Unternehmen ein neues Kapitel in der P2P-Investmentbranche aufschlagen. Dabei soll Income dazu beitragen, auch in Zeiten von Minuszinsen und Corona in sichere und lukrative Anlageoptionen mit einer durchschnittlichen Rendite von etwa 10 Prozent zu investieren.Abgesehen von der Rückkaufgarantie werden alle Investoren durch einen Cash-Flow-Puffer geschützt, sodass die Investoren im Falle eines Ausfalls des kreditgebenden Loan Originators schützt. Ein absolutes Novum in der Branche, wie das Unternehmen betont.
Noch ist die Plattform, die sowohl Konsumkredite als auch Geschäftskredite vermittelt, nur englischsprachig verfügbar – die deutsche Lokalisierung steht allerdings bevor. Ob es im Hinblick auf das Vertrauen der Kunden so schlau ist, den Deutschland-Launch mit einer rein englischsprachigen Plattform zu machen, steht auf einem anderen Blatt. Ein Roll-out in weitere Länder ist geplant.
Kredite per P2P als Alternative zum Bankkredit
Ende der 2000er-Jahre haben sich P2P-Kreditplattformen als Alternative zu traditionellen Finanzierungsoptionen etabliert. Kleinkredite waren damals für Finanzinvestoren meist uninteressant und Verbraucher hatten nur wenige Möglichkeiten, Finanzpartner zu finden, die ihnen dabei helfen, ihre Ziele und Wünsche zu verwirklichen. Die erste Generation der P2P-Marktplätze änderte dies schlagartig – die neuen digitalen Plattformen verbanden Kreditsuchende schnell und einfach mit Investoren, die auf der Suche nach attraktiven Geldanlagemöglichkeiten waren.
Die heutige zweite P2P-Plattform-Generation fügte einen weiteren Akteur hinzu, der die P2P-Investitionen sicherer und bequemer machen soll: die sogenannten Loan Originator (LO) – dies sind Finanzunternehmen für Konsumkredite, die Kreditsuchenden außerhalb einer Plattform Darlehen anbieten und die Kredite dann auf die P2P-Plattformen stellen. Investoren können dadurch vereinfacht Anteile an diesen Krediten erwerben und die LO kümmern sich für sie um das weitere Kredit- und Risikomanagement. Anleger erzielen auf dem Peer-to-Peer-Markt in der Regel Renditen von etwa 10 bis 12 Prozent jährlich. Im Jahr 2019 lag das Transaktionsvolumen von P2P-Krediten in Deutschland bei über 200 Millionen Euro.
Income sieht sich als dritte Generation der P2P-Marktplätze
Income steht nach eigenen Angaben für ein ausgewogenes P2P-Geschäftsmodell, bei dem die Investoren gleichberechtigte Partner sein sollen. Anleger erhalten nicht nur Rückkaufgarantien (sog. buy-back-guarantees), die LO im Falle der Zahlungsunfähigkeit eines Kreditnehmers dazu verpflichten, das angelegte Geld an die Investoren zurückzuzahlen. Income schafft zudem einen Cash-Flow-Puffer – ein zusätzliches Finanzpolster, das als Kreditsicherheit fungiert und sicherstellt, dass Investoren bei Kreditausfällen von LO zuerst ausbezahlt werden.
Income verspricht zudem, die LO stets auf der Grundlage strengster Due-Diligence-Kriterien zu überprüfen. Dazu prüft die Plattform die Erfolgsbilanz des jeweiligen LO bei der Vergabe von Darlehen, die Professionalität des LO-Managements sowie deren finanziellen Spielraum. Sollte der LO zahlungsunfähig werden, bietet Income Investoren im Gegensatz zu anderen Plattform einen zusätzlichen Schutz: die Erlöse aus laufenden Krediten, die der betreffende LO auf die Plattform gestellt hat, werden von Income eingezogen und vorrangig zur Begleichung der Forderungen der Investoren verwendet.
Wir haben Income gegründet, um mehr Sicherheit und Transparenz in den doch sehr undurchsichtigen P2P-Kreditmarkt zu bringen. Das aus der IT bekannte Peer-to-Peer-Prinzip, bei dem alle Partner in einem Netzwerk gleichberechtigt sind, soll hier wirklich gelebt und dem Namen vollends gerecht werden.“
Kimmo Rytkönen, Geschäftsführer von Income tw
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