61% der jungen FinTechs zieht es nach Hamburg – German Fintech Report 2021
639 aktive FinTechs gibt es laut dem German Fintech Report 2021 aktuell in Deutschland. Zwischen 2018 und 2020 gab es laut dem Report 243 FinTech-Gründungen – das sind rund zehn Prozent aller Startup-Gründungen in Deutschland. Somit sei die FinTech-Branche nach der Informations- und Kommunikationstechnik die zweitstärkste im deutschen Startup-Ökosystem.
Der German Fintech Report 2021 wurde von Germany Finance veröffentlicht. Germany Finance ist ein informeller Zusammenschluss deutscher Finanzplätze. Da München derzeit kein aktives Mitglied der Arbeitsgemeinschaft ist, wird der Standort trotz seiner hohen Relevanz in dem Report nicht weiter erwähnt.Mit einem Anteil von 28 Prozent beherbergt die Startup-Metropole Berlin die meisten FinTechs in Deutschland. Der Schwerpunkt liege dort prinzipiell auf Asset Management & Investment. Jüngere FinTechs tendieren jedoch eher in Richtung Banking & API-Banking. Sie vermarkten ihre Banklizenz und stellen ihren Kunden Leistungen im Rahmen von Banking-as-a-Service zur Verfügung. Zu den prominentesten Vertretern aus Berlin zählen unter anderen die Neobank N26 (mehr hier) oder der Banking-as-a-Service Anbieter Solarisbank (mehr hier).
Junge FinTechs ziehe es laut dem German Fintech Report aktuell stark nach Hamburg. Die Hansestadt hat mit 61 Prozent den größten Anteil an FinTechs, die jünger als fünf Jahre sind. Dieser Nachwuchs setze insbesondere auf den neuen Schwerpunkt „Defi“ und bietet dezentralisierte Finanzdienstleistungen, die auf der Blockchain-Technologie basieren. Aber auch Neobanken haben in Hamburg ihren Sitz, so setzt z.B. Tomorrow auf Nachhaltigkeit und einen positiven Einfluss auf das Klima (mehr hier).
In Nordrhein-Westfalen sei ein ausgeprägtes Cluster im Bereich Personal Financial Management zu beobachten – sowohl mit etablierten als auch mit jungen FinTechs. Wahrgenommen wird dieses Cluster bisher jedoch kaum:
In der Berichterstattung gründungsnaher Medien würden fast ausschließlich junge FinTechs aus dem Bereich Asset Management & Investment erwähnt.”
Der aktuell kleinste deutsche FinTech-Hub liege in Baden-Württemberg. Rund acht Prozent aller FinTechs haben dort ihren Hauptsitz. Junge baden-württembergische FinTechs würden sich ähnlich wie in NRW dem Bereich Personal Financial Management widmen: Die Unternehmen spezialisieren sich darauf, Privatkunden dabei zu helfen, ihre persönlichen Finanzen im Blick zu behalten und zu verwalten.
Im Rhein-Main-Gebiet legen junge FinTechs ihren Fokus vor allem auf Credit & Factoring, so der Report. In diesem Bereich fänden hier auch mit Abstand die meisten frühphasigen Finanzierungsrunden statt.
Bei aller Vielfalt unter den FinTechs und den regionalen Hubs zeige der German Fintech Report auch einen gemeinsamen Trend: Die größte Gruppe unter den FinTechs sind Single-Service-Provider. Sie machen mit 230 Unternehmen rund 36 Prozent der FinTechs aus. Diese FinTechs beschäftigen sich mit einem spezifischen Produkt und sind nicht in mehreren Geschäftsfeldern gleichzeitig aktiv. Das zeige sich im Bereich Asset Management & Investment. Aber auch im Bereich Credit & Factoring konzentriere sich die FinTech-Szene zunehmend darauf, den klassischen Allfinanzanbieter in verschiedene Angebote zu zerlegen.
Grundlage für den German Fintech Report 2021 waren Daten zum deutschen FinTech-Ökosystem der Startup-Plattform Startbase, die von der der Gruppe Börse Stuttgart betrieben wird. Veröffentlicht wurde die Studie von Germany Finance (Website).
Die Studie können sie hier kostenlos herunterladen.ft
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