STRATEGIE28. November 2024

5.000 SQL-Datenbanken auf 160 Servern: Wie Grenke sein Datenbank-Monitoring revolutionierte

Chef über 5.000 SQL-Datenbanken: Thomas Kronawitter, Grenke digital
Thomas Kronawitter, Grenke Grenke

Für die  Finanzdienstleistungen der in Baden-Baden beheimateten Grenke bedarf es einer zuverlässigen und sicheren IT-Infrastruktur. Diese wird von Thomas Kronawitter, Head of Data-Driven Applications & Services beim internen Dienstleister Grenke Digital, und seinen Service-Teams zur Verfügung gestellt. Im Praxis-Anwenderbericht schildert er den Umstieg im SQL-Datenbankmonitoring auf Redgate.

von Thomas Konwawitter, Grenke digital

Das Rückgrat unserer Applikationslandschaft sind die mehr als 5.000 SQL-Server-Datenbanken, die auf 160 Datenbankservern verteilt laufen. Ihr Datenvolumen beträgt rund 250 Terabyte – diese extrem große Infrastruktur betreut unser vergleichsweise kleines Data-Plattform-Team, bestehend aus fünf Datenbankadministratoren.“

Über die Grenke AG
Die Grenke AG ist ein Fi­­nan­zie­­rungs­­­spe­zi­a­­list für klei­­ne und mit­t­­le­­re Un­­­ter­­neh­­men mit Haupt­­sitz in Ba­­den-Ba­­den und rund 2.200 Mit­­ar­bei­­te­­rin­­nen und Mit­­ar­bei­­tern in mehr als 30 Län­­dern. Gren­ke ist seit mehr als 40 Jah­­ren am Markt tä­­tig und ein glo­bal füh­­ren­­der, bör­­sen­­no­­tier­­ter Fi­­nan­zie­­rungs­­par­t­­ner für klei­­ne und mit­t­­le­­re Un­­­ter­­neh­­men, Frei­be­­ruf­­ler so­wie Ge­wer­be­­trei­ben­­de. Mit sei­­nen Le­a­­sin­g­an­­ge­bo­­ten för­­dert das Un­­­ter­­neh­­men In­­­ves­­­ti­­ti­o­­nen – nicht zu­­­letzt in die di­gi­­ta­­le und öko­­­lo­gi­­sche Tran­s­­for­­ma­­ti­on. Da­bei be­­setzt Gren­ke als Spe­zi­a­­list für so­­ge­­nan­n­­tes Small-Ti­­cket-Le­a­­sing fak­­tisch ei­­ne Ni­­sche. Der Durch­­­schnitts­­wert der Ver­­­trä­­ge bei Gren­ke be­­trägt we­­ni­­ger als 10.000 Eu­­ro. Das Un­­­ter­­neh­­men sorgt da­­für, dass mit Le­a­­sin­g­­fi­­nan­zie­­run­­­gen klei­­ne­­re, aber es­­sen­­ti­ell wich­­ti­­ge In­­­ves­­­ti­­ti­o­­nen schnell, ein­­fach und pas­­send zur Kun­­­den­­si­­tua­­ti­on um­­­ge­­setzt wer­­den. Da­zu ar­bei­­tet Gren­ke welt­­weit mit ei­­nem Hän­d­­ler­­net­z­­werk aus mehr als 37.000 Han­­del­s­par­t­­nern zu­­­sam­­men, der­zeit zählt das Un­­­ter­­neh­­men rund 670.000 Kun­­­den. In­s­­ge­­s­amt hat der Fi­­nan­zie­­rungs­­par­t­­ner mehr als ei­­ne Mil­­li­on Le­a­­sin­g­­ver­­­trä­­ge im Be­­stand. Der An­­schaf­­fungs­­wert der ge­­leas­­ten Ob­je­k­­te be­­läuft sich auf in­s­­ge­­s­amt 9,4 Mil­­li­ar­­den Eu­ro.
Den Betrieb der Datenbanken und ihrer zugrunde liegenden Serverlandschaft performant und stabil zu halten, ist eine Mammutaufgabe, insbesondere zu den Tages- und Monatsabschlüssen sowie immer vormittags kommt es zu ausgeprägten Lastspitzen. Die System-Engineers müssen daher zu jeder Zeit die Verfügbarkeit und die Performance der IT im Blick behalten, um notfalls umgehend nachjustieren oder Probleme beheben zu können.

Echte Transparenz? Fehlanzeige

Und genau an dieser Stelle identifizierte Thomas Kronawitter ein großes Defizit in der Standard-Monitoringlösung, denn sie war dafür viel zu statisch: „Unsere bis zu diesem Zeitpunkt genutzten Überwachungsapplikationen halfen uns nur sehr bedingt. Zum Beispiel wurden relevante SQL-Server-Metriken durch irrelevante Benchmarks und eine Reihe von Alerts überlagert, die für den Betrieb unserer Datenbanken komplett irrelevant waren. Was wir daher benötigten, war ein auf das Management und Monitoring von SQL-Datenbanken spezialisiertes Tooling, mit dem unsere Datenbank-Administratoren auch wirklich erkennen können, wenn die Server Probleme machen und an welcher Stelle diese auftreten“, so Kronawitter. Bestenfalls, so der Head of Data-Driven Applications & Services, sollten aufkommende Engpässe und Fehler schon auffallen, bevor sie sich auf die von den SQL-Datenbanken abhängigen Anwendungen auswirken können.

Diese Probleme schlagen sich selten in rein statischen Werten wie der CPU-Last nieder. „Im Hinblick auf Datenbanken sind viele hochdynamische Prozesse im Gange, die uns beschäftigen. Einige unserer Datenbanken bearbeiten an einem gewöhnlichen Vormittag zentausende Abfragen pro Sekunde, während es am Nachmittag nur noch ein paar Tausend sind. Ändert sich nun die Anzahl über den Tag verteilt kaum, können wir davon ausgehen, dass irgendwo etwas im Argen ist. Unsere bisherige Monitoring-Lösung konnte diese Dynamik nicht erfassen oder abbilden“, erklärt Kronawitter. „So konnten wir oft erst reagieren, wenn die Benutzer Fehler meldeten.“

Als Experten auf ihrem Gebiet versuchte das Data-Plattform-Team mit Homebrew-Lösungen das vorhandene Tooling zu erweitern, was allerdings manuelle Auswertungen notwendig machte – und mit einem entsprechenden Zeitaufwand verbunden war.”

Daher ging man aktiv auf die Suche nach einer Alternative.

Übersichtlichkeit trotz tiefer Analysen

Autor Thomas Kronewitter, Grenke
Als Head of Data-Driven Applications & Services bei Grenke (Website) hat Thomas Kronawitter mehr als 20 Jah­re Er­fah­rung in den The­men­ge­bie­ten Da­ten­ma­nage­ment im Mi­cro­soft Da­ten­um­feld, IT-Ser­vices und agi­ler Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung. Sei­ne Ab­tei­lung kon­zen­triert sich dar­auf, Mehr­wert durch Da­ten-zen­tri­sche Pro­duk­te zu bie­ten. Der Ver­ant­wor­tungs­be­reich er­streckt sich von den Da­ten- und Ana­ly­tics-Sys­te­men des Kon­zerns bis hin zum zen­tra­len Do­ku­men­ten­ma­nage­ment­sys­tem.
Vor der Evaluierung und Testphase einer geeigneten Datenbank-Monitoring-Lösung definierten Thomas Kronawitter und sein Team einige harte und weiche Anforderungen für das zukünftige Tool. Ein übersichtliches und intuitives User Interface stand ganz oben auf der Liste. Allerdings sollte die Monitoring-Lösung der Wahl nicht nur übersichtliche Dashboards, sondern natürlich auch alle wirklich relevanten Metriken und Messwerte erfassen, verarbeiten und in Relation stellen können. Zudem musste es einerseits mit der extremen Systemlast zurechtkommen, die während der intensiven Quartalsabschlüsse die Norm sind, und durfte sich andererseits keinesfalls negativ auf die Server-Performance zu diesen Spitzenzeiten auswirken.

Nach intensiver Evaluierung hat das Data-Plattform-Team der Grenke in Redgate Monitor exakt das Tool gefunden, das es benötige, um nicht nur einen tiefen Einblick in seine Datenbanken zu bekommen, sondern auch eine Vielzahl an Funktionen rund um das Management der gesamten zugrundeliegenden Infrastruktur. Ein wichtiger Kernaspekt von Redgate Monitor ist, dass kein Agent installiert werden muss, der ein zusätzliches Sicherheitsrisiko darstellen könnte.

Das Tool erhält sämtliche Informationen via WMI- oder SQL-Calls zum unternehmensinternen SQL-Server. Das ist gerade für die Grenke als BaFin-regulierter Finanzdienstleister ein wichtiger Faktor.”

Die Inbetriebnahme folgt auf die Installation der Webserver und des Base Monitor, einem Collector. Über die Weboberfläche von Redgate Monitor werden dann die jeweiligen SQL-Server hinzugefügt, das funktioniert mit On-premises- ebenso gut wie mit cloud-basierten Servern. Das von Redgate bereitgestellte PowerShell-Modul ermöglicht uns das automatische Hinzufügen der Server während des SQL Server Deployments. Als Verbindungsprotokolle zwischen dem Monitoring-Tool und den SQL-Servern stehen DCOM, WinRM HTTPS und WinRM HTTP zur Verfügung. Im intuitiven Installations-Wizard, den Redgate in die Benutzeroberfläche integriert hat, müssen Datenbankadministratoren dann die Log-in-Daten für die virtuelle Maschine und den SQL-Server eingeben, um Redgate Monitor mit der Datenbankinfrastruktur zu verbinden. Das klappt allerdings logischerweise nur, wenn sie zuvor die Ports der Firewall für den Datentransfer zwischen den Datenbankservern und Redgate Monitor geöffnet haben.

Massive Zeitersparnis und Entlastung

„In einem ersten Testlauf dauerte es gerade einmal 20 Minuten, bis das Monitoring-System bei der Grenke lief. Die komplette Einrichtung dauerte natürlich ein wenig länger, aber das Ergebnis war nichtsdestotrotz beeindruckend“, betont Kronawitter.

Mit Redgate Monitor können er und sein Team nun auf einer sehr aufgeräumten und intiutiven Benutzeroberfläche auf einen Blick sehen, ob ein Problem bei einem der SQL-Server besteht.”

Die jeweiligen Assets sind nach einem Ampelsystem (rot, gelb, grün) sortiert, das auf Industriestandards basiert – die jeweiligen Schwellenwerte können jedoch auch individuell konfiguriert werden. So ist sofort sichtbar, wo es Probleme gibt. In der jeweiligen Detailansicht zeigt eine Zeitleiste Zugriffs-, Auslastungs- und Datenflussspitzen, diese können Kronawitter und sein Team mit der Zoom-Funktion eingängig untersuchen und analysieren. Die zahlreichen Metriken und Messwerte erzeugen eine holistische Transparenz, sodass die IT-Experten der Grenke genau sehen, was wann wo vorgefallen ist. So können sie ausmachen, ob ein Problem auf Prozess-, Applikations-, VM- oder Query-Ebene auftrat.

Neben den Standardmetriken kann das Team rund um Thomas Kronawitter auch eigene Metriken in Form von SQL-Querys definieren und entsprechende Alerts einrichten. Viele weitere Verwaltungs-Tools, etwa rund um den Speicherplatz der Datenbanken, deren Lizensierung und für das Update-Management geben dem Data-Plattform-Team eine Übersicht über alle relevanten Bereiche des Datenbankmanagements. „Die Zeitersparnis, die wir durch Redgate Monitor erhalten, ist wirklich massiv. Die Software gibt uns nicht nur gut aufbereitete Zahlen, sondern hilft uns mit zahlreichen Erklärungen und Bewertungshilfen, schnelle Entscheidungen zu treffen.“

Die Zeitersparnis, die wir durch Redgate Monitor erhalten, ist wirklich massiv. Die Software gibt uns nicht nur gut aufbereitete Zahlen, sondern hilft uns mit zahlreichen Erklärungen und Bewertungshilfen, schnelle Entscheidungen zu treffen.“

Thomas Kronawitter, Grenke

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