360T bei 36 Grad: Between the Towers – es wird heißer
Gleich drei mal WOW – anders kann man die letzte Between the Towers Veranstaltung vom MainIncubator am 07. Juli in Frankfurt nicht beschreiben. Zum Thema „Vom Startup zum Global Player“ traf sich die Frankfurter FinTech Szene in der Goethe Universität in Frankfurt.
von Gerd Reinkimm
Wer die Veranstaltung “Between the Towers” nicht kennt, der verpasst etwas und sollte sich die Eventseite ansehen, denn: die nächste Runde findet im August statt (immer erster Dienstag im Monat).36 Grad – 1000 Euro für Klimaanlagen
Das erste der drei WOWs gilt der Veranstaltungsorganisation und dem Geschäftsmodell der Klimanlagen-Verleiher. Die Außentemperatur von knapp 36 Grad wurde durch sechs extra herbeigeschaffte Klimageräte bekämpft. Alleine die Kosten herfür betrugen laut Christian Hoppe, dem Geschäftsführer vom MainIncubator, rund 1.000 Euro. Nötig waren die, da deutlich mehr als 100 Personen den Saal aufheizten.
Das zweite WOW gilt dem Eröffnungsspeaker Carlo Kölzer, Partner und CEO des Betreibers der Devisenhandelsplattform 360T. Carlo (unter FinTechs spricht man sich mit Vornamen an) hat sich trotz der aktuell stattfinden Verkaufsverhandlungen rund um seine Plattform Zeit genommen und in 45 Minuten seine Erfolgsgeschichte erzählt. Kölzer Vortrag „Vom Startup zum Global Player“ könnte der Grundstein für ein Buch sein: 360T wurde 2000 in Frankfurt gegründet, ist heute an 26 Standorten in der Welt vertreten, soll über 1.500 Kunden in über 90 Ländern bedienen und habe für diese in 2014 über
2.8 Mio Trades gehandelt.
Ungewöhnlich – fast schon brutal offen – berichtete Kölzer (im Bild) über die Zentralen Herausforderungen/Probleme die in den Jahren aufgetaucht sind. So zum Beispiel von der eigenen Blauäugigkeit bei der Erteilung der BaFin Regulierung und der Kapitalknappheit in den frühen Jahren: eine Erfolgsstory. Die Zuschauern beeindruckte vor allem die durchgängige Offenheit. Im Anschluss war häufiger der Wunsch zu hören, Carlo Kölzer bald wieder als Investor für eine neue Ideen wieder sehen zu wollen.
Fester Bestandteil: Die drei Pitches
Das dritte WOW geht an die vorgetragenen Pitches.: milliPay Systems, Candis und Figo GmbH. Ein Pitch ist immer von Tagesform abhängig. Gäbe es Punkte zu vergeben: Der Mut der Candis-Crew ist sehr hoch bewerten. Zwar war der Pitch von Anfang bis Ende extrem einstudiert (skriped) – dennoch wurde Live Software gezeigt. Ein maximales Risiko.
Vom Geschäftsmodell überzeugt der „old dog“ der FinTech Szene André Bajorat mit seiner Figo-Api-Banking-Idee. Das Wachstum von Figo ist sehr beeindruckend – nun sucht André Bajorat einen großen Investor – was sicher nicht besonders lange auf sich warten lassen wird. Der MainIncubator ist es anscheinend nicht. Eigenartig, denn die “Financial Identity Idee” sollten Bank als Ihr OnBoarding Thema verstehen.
Den Abschluss machte Andrea Diewald, die die Außenstelle der German American Chamber of Commerce New York (GACC NY) in Stuttgart leitet. Sie versuchte den anwesenden Startups ein 5-tägiges Bootcamp „STEP NYC – GACC Startup and Entrepreneur Programm“ in Manhattan zu verkaufen. Das Ziel klingt gut – Startups sollten aber lieber in Deutschland bleiben. Wenn ein startUp über eine Veränderung nachdenkt, dann sollte es lieber nach Frankfurt umziehen, in die sogenannte “FinTechCity”.
Klatsch, Tratsch und Gerüchte
Neben den offiziellen Präsentationen und Pitches spielt sich die andere Hälfte des Between-The-Tower-Events beim anschließenden Netzwerken ab. Gerade hier verbreiten sich DIE Gerüchte der FinTech-Szene wie Lauffeuer. Wir konnten vier für Sie aufschnappen – geben aber keine Gewähr ob an diesen Gerüchten etwas dran ist:
Gerücht 1: Between the Towers geht bald auf Tour und versucht damit auch StartUps außerhalb von Frankfurt nach Frankfurt zu bringen. Vielleicht hält der „Startup Bus“ bald in Berlin?
Gerücht 2: Die Planungen in Frankfurt das Ökosystem auszuweiten, werden konkreter. Es gibt Gespräche mit der Stadt und dem Land mit öffentlichen Mittel (vielleicht nach dem Londoner Vorbild) weiter stärker schneller zu wachsen. Also Startups “#come2fra”.
Gerücht 3: Das Personalkarusell bei den „First Wave FinTechs“ dreht sich gerade wieder nach dem Weggang eines Gründers bei Vaamo, dem Wechsel von Jochen Siegert von Finleap zu Traxpay – gibt es bestimmt bald eine Veränderung im Business Development bei einem Kölner FinTech. Es bleibt also alles in Bewegung.
Gerücht 4: Mehrere „Old Economy“ Banker mussten um 23:30 aus dem Brunnen gegenüber der Location tanzend zu „36 Grad von ZweiRaumWohnung“ geborgen werden.
Der Twitter Hashtag zur Veranstaltung lautet #betweenthetowers oder #btt – reinschauen lohnt sich.aj
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/17221
Schreiben Sie einen Kommentar